Erlebnisbericht Radmarathon
So ein Entschluss, sich für so eine 300 km Runde anzumelden ist ja schnell gefasst. Und die Anmeldung tut auch nicht weh. Thomas Trunczik (unser Bekleidungsfachwart) und ich haben das einfach mal gemacht. Und dann geht es los: Du trainierst, aber nicht so richtig,denn ist sind ja noch 4 Monate hin. Und dann wir die Zeit immer kürzer. Prompt stehst du um 5.50 Uhr im Startblock und denkst: „Hätte ich doch bloß mehr trainiert. Und lange Einheiten waren das auch nur wenige. Schaffe ich das überhaupt? Sind ja doch verdammt viele Höhenmeter und ich keine Bergziege!“ Nützt ja nichts, los geht es. Ich brauche immer etwa 12 km bevor es bei mir richtig rollt. Hier in Neubrandenburg war das anders. Der Start läuft locker hinter einem Polizeiwagens hinterher. Nach 2,5km schert der aus und du fährst in die erste Rampe. Ja!Rampe! Da steht dann so ein Schild: Noch 297 km. Sehr witzig! Grrrr. Nach 26 km hatte ich endlich Spaß und es lief. Es gab immer wieder Gruppen, in denen ich gefahren bin. Auch wenn sich selten eine saubere Zweierreihe gebildet hat, wurde geschnackt und getreten. Nach 40 km kam schon die erste Verpflegung. Die weiteren kamen alle weitere 35 bis 40km. 8 Verpflegungsstellen gab es insgesamt. Die letzte habe ich ausgelassen, da es nur noch 25km bis zum Ziel waren. Als Verpflegung gab es alles, was man von einer RTF kennt und mehr. Auch Müsli, Gewürzgurken, Kaffee und Tee wurden angeboten. Selbst Massagen könnte man sich auf fast allen Haltestellen gönnen. Das Angebot habe ich aber nicht wahrgenommen. Ich habe zugesehen, dass ich nur kurz meine Flaschen auffülle, etwas esse und wieder rauf auf den Sattel. Ich mag es nicht so, wenn man dann lange steht. Einige Mitstreiter machen das aber ganz anders. Jeder halt so wie er mag.
Thomas ist 10 Minuten vor mir gestartet. Zwischen der ersten und zweiten Verpflegung habe ich ihn „leider“ getroffen. Er hatte einen Platten. Ich bin über die ganze Strecke davon verschont geblieben. Glück gehabt.
So ab 270 km war es dann sehr wellig. In den kurzen Abfahrten dann Gas geben, damit man den nächsten Hügel gut hoch kommt, war nicht mehr machbar. Im Ziel wird man dann herzlich empfangen. Es ist schon eine Wahnsinns Erfahrung, 300 km auf dem Rad zu sitzen. Mein Ziel war ankommen und wenn es gut läuft nicht länger als 12 Stunden unterwegs sein. Ich bin mit 12 Stunden und 4 Minuten ins Ziel gerollt. Ist in der Toleranz. Ein tolles Event und Rahmenprogramm. Sehr zu empfehlen. Wer Lust auf lange Strecken hat dem kann ich die MSR nur empfehlen. Vielleicht geht es am letzten Maiwochenende in 2019 ja wieder nach Neubrandenburg. Mal sehen…