2 Deutsche Meistertitel und einmal Silber für die RG Hamburg!
Am 05.07.21 ging es einen Tag nach der LVM Straße auf nach Köln. Im Gepäck Marla Sigmund, Noa Metzler, Hauke Schwarm (Betreuer) und ich. Wir reisten bewusst 2 Tage vor dem ersten Wettkampf an, um Marla und Noa die Möglichkeit zu geben, die Bahn in Köln noch 2 Tage ausgiebig zu testen. Die Erwartungshaltung für die Einerverfolgung am Mittwoch war bei Noa und Marla hoch. Während Noa sich eine Top 10 Platzierung vorgenommen hatte, wollte Marla eine Medaille erreichen.
Aber es sollte dann doch bei Marla ganz anders kommen. Die Einerverfolgungswettbewerbe begannen und Noa knallte eine 3:29 auf das Holz, persönliche Bestzeit. Leider fehlten am Ende 0,3s auf Platz 9 und es wurde nur Platz 12. Dennoch eine starke Leistung, mit der Noa und ich zufrieden waren.
Danach war Marla an der Reihe und viele Kleinigkeiten gingen im Lauf direkt schief. Die Startphase lief nicht ideal, sodass sie dort etwas Zeit verlor. Dann löste sich der Sticker, der das Ventilloch an der Hinterradscheibe verdeckte und das Rad begann laut Geräusche zu machen, nicht wild, aber doch irritierend. So kam Marla am Ende auf eine 2:29, nur Platz 6 eine große Enttäuschung. Aber was solls, Mund abwischen und weiter geht es. In den folgenden 2 Tagen standen noch Mannschaftsverfolgung, Punktefahren und Madison auf dem Plan.
Also bei einem großen Eis die Enttäuschung überwinden, gemeinsam die Fahrt nachanalysieren und fokussiert auf die nächsten Wettkämpfe vorbereiten.
Am Donnerstagmorgen standen Noa und Marla dann beide in der Mannschaftsverfolgung am Start. Beide starteten mit dem Landesverband Bayern zusammen und beide zeigten gute Leistungen. Noa erreichte mit seiner Mannschaft Platz 6 in der Qualifikation, während Marlas Team die Qualifikation gewann und das Finale für den Nachmittag um Platz 1 und 2 erreichte. Marla zeigte dabei eine starke Leistung. Im Finale sollte es dann leider nur zu Platz 2 reichen, die Mannschaft aus Bayern/Hamburg zeigte eine starke Leistung, doch ihre Gegnerinnen aus Thüringen wuchsen über sich hinaus und steigerten ihre Leistung gegenüber dem Vorlauf noch einmal deutlich, sodass sie knapp den Sieg erringen konnten. Ergebnistechnisch wieder eine Enttäuschung, waren doch Sportlerinnen und Trainer von einem Sieg ausgegangen. Von der Leistung die Marla zeigte, war dies aber eine klare Steigerung zum Vortag.
Fazit nach Tag 2 nur eine Silbermedaille statt zwei Medaillen. Aber so etwas lässt sich eben auch nicht planen. Gleichzeitig, aber auch gute die Leistungen von Noa, der sich wirklich toll präsentierte.
So ging es in den Freitag. Dieser startete mit dem Vorlauf im Punktefahren für Noa. In diesem zeigte Noa ein nahezu perfektes Rennen und qualifizierte sich souverän für das Finale. In der Nachbesprechung gingen wir gemeinsam die gute Situationen durch und fokussierten diese Aspekte für das Finale am Nachmittag.
Anschließend startete das Punktefahren von Marla. Aber lest selbst, was Marla dazu sagte:
„Im Punktefahren hatte ich eigentlich ein bisschen Pech. Meine Attacke nach etwa der Hälfte des Rennens wurde durch einen Neustart neutralisiert und ich musste das Rennen dann völlig anders angehen. Als ich ins Ziel gekommen bin wusste ich gar nicht, wie die Punkte stehen, das war ein bisschen komisch. Erst als Leo grinsend auf mich zugekommen ist und mir gratuliert hat, habe ich realisiert, dass ich gewonnen habe. Der Sieg im Punktefahren war für mich eine riesige Erleichterung, nachdem die ersten beiden Tage der deutschen Meisterschaft ein bisschen enttäuschend waren.“
Ergänzung kann ich nur sagen, absolut starkes Rennen von Marla. Wie sie die Taktik souverän nach der Unterbrechung änderte und erfolgreich umsetzte. Obwohl sich bis dahin noch keine Punkte gesammelt hatte.
Und da war dann unerwartet aber hoch verdient, die erste Goldmedaille gewonnen.
Später starteten dann das Finale im Punktefahren von Noa. Dies startete und Noa hielt sich zunächst zurück. Es folgte ein schwerer Sturz, in den Noa glücklicherweise nicht verwickelt war, aber das Rennen musste 40 Minuten unterbrochen werden. Ole Geisbrecht aus Langenhagen brach sich leider bei diesem Sturz das Schlüsselbein. Wir wünschen gute Besserung!
Nach der Unterbrechung konnte Noa nicht zurück in den Flow finden und leider nicht an der Vorlauf anknüpfen. Eine große Enttäuschung für ihn, also galt es ihn aufzubauen. Nichtsdestotrotz zeigte Noa auch im Finale besonders vor dem Sturz sehr gute Ansätze in seiner Fahrweise.
Nach dem Rennen kam der Trainer aus Langenhagen und fragte Noa, ob dieser für Ole Geisbrecht im Madison einspringen könne. Ein Vorschlag, den wir gern annahmen, auch damit Noa mit einem positiven Wettkampf die Deutsche Meisterschaft abschließen konnte.
Im Madison präsentierten sich Noa und sein Partner Jasper Schröder aggressiv und konnte mit einer starken Leistung Platz 4 erreichen. Platz 3 wurde nur knapp verpasst.
Hier Noas Fazit zum Madison:
„Mit mehr Übung wäre deutlich mehr drin gewesen konnten vorher nur 3 Wechsel machen bis uns gesagt wurde wir sollen aufhören. Hat aber auch Spaß gemacht, war die richtige Entscheidung, für Ole Geisbrecht einzuspringen.“
Herzlichen Glückwunsch Noa, das war eine richtig gute Meisterschaft von dir!
Was noch fehlt im Bericht ist das fulminante Madisonrennen von Marla und ihrer Partnerin Selma Lantzsch aus Brandenburg. Unter Anleitung von Michael Gaumitz (ehemals Trainer der RG Hamburg) und mir zeigten beide ein sehr aggressives und mutiges Rennen. In der Mitte des Rennens setzten die Beiden eine Attacke, mit der sie sich mehrere Wertungen sichern konnten und sich an die Spitze des Ergebnisses schoben. Leider wurden sie von der Konkurrenz wieder gestellt, sodass das Rennen eng blieb. Es wurde immer deutlicher die Schlusswertung musste für den Sieg gewonnen werden. Es galt den letzten Wechsel richtig zu timen und 1,5 Runden vor Schluss Marla einzuwechseln. Dafür schob sich Selma vorher auf die Spitzenposition im Feld und übergab dann perfekt an Marla. Noch genau 1,5 Runden aber die anderen Mannschaften wechselten im selben Moment. Jetzt hieß es also alles geben und niemanden vorbeifahren lassen. Den energischen Versuch von Lana Eberle konnte Marla souverän parieren und so war der Sieg in der Schlusswertung sicher und damit auch der deutsche Meistertitel im Madison.
Herzlichen Glückwunsch an Selma und Marla, sowie Michael Gaumitz für diese Leistung!
Mein Dank geht an dieser Stelle auch Hauke Schwarm, der als Betreuer wie immer eine verlässliche Bank war.
Sportliche Grüße
Leonard Diekmann